Abfallwirtschaft Kreis Plön- Quo Vadis?

Presseerklärung

Landrat Björn Demmin hat große Pläne. Er will den Müll des Kreises vergolden. In der Tat lässt sich mit Müll jede Menge Geld verdienen. Andere Landkreise machen längst vor wie das geht. So haben etwa die Landkreise Neu-wied (Rheinland-Pfalz) und Börde (Sachsen-Anhalt) die Abfallwirtschaft in Anstalten öffentlichen Rechts ausgegliedert. Kreislaufwirtschaft und Wertstoffgewinnung sind drängende politische Aufgaben, die auf dem Müll-Markt große Renditen versprechen. In Neuwied wurden deswegen bereits Sammellogistik, Behälterdienst sowie Transport und Eigenvermarktung von Wertstoffen in die kommunalen Hände zurückgeholt. Geplant sind Grünschnittverwertung, Vorsortierung von Sperrmüll und eine kommunale Wertstoffsammlung. In Börde ist man schon einen Schritt weiter. Dort wird eine eigene Sortieranlage für gewerbliche Abfälle betrieben.


Dem Kreistag Plön liegt nun der Vorschlag des Landrats zur Ausgliederung der Abfallwirtschaft in eine eben solche Anstalt öffentlichen Rechts vor. Zu deren Aufgaben gehören nach der entsprechenden Vorlage neben Grunderwerb und Verlegung des Betriebssitzes „weitere Tätigkeiten“ und „Neue Aufgaben Fuhrbetrieb“. Ganz klar: Der aktuelle Standort in Plön ist zu klein. Gesucht wird ein neuer Betriebssitz mit ausreichend Platz, Erweiterungsmöglichkeiten und Akzeptanz der menschlichen Umgebung. Keine leichte Aufgabe. Mit dem Sitz der Abfallwirtschaft kann wohl keine Gemeinde punkten – weder bei den eigenen Bürgerinnen und Bürgern noch als Urlaubsort. Der Kreis Plön könnte die Geldmaschine Müll finanziell zwar wahrlich gut brauchen, der Preis dafür ist aber das „große Brummen“ – nicht nur der Fliegen, sondern auch des Umschlages (Transport und Zwischenlagerung) von entsprechenden Müllmengen am Standort. Und damit das niemandem im Kreis „stinkt“, wird ein neuer Platz
fern von arbeitenden und wohnenden Menschen zu suchen sein.

Tineke Büttner

Fraktionsvorsitzende

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